Makha Bucha: Der Tag der 1.250 Arahants
Der Makha Bucha-Tag (auch Magha Puja oder Makha Bucha) zählt zu den bedeutendsten buddhistischen Feiertagen und ist ein gesetzlicher Feiertag in Thailand. Der Termin fällt stets auf den Vollmondtag des dritten Mondmonats und liegt somit meist zwischen Ende Februar und Anfang März.
Der Name stammt aus dem indischen Raum: Makha bezeichnet den dritten Mondmonat, während Puja Anbetung bedeutet – zusammen also „Anbetung im dritten Mondmonat“.
Das Ereignis der vier Wunder
Das Makha Bucha Fest gedenkt eines außergewöhnlichen Ereignisses, das sich drei Monate vor Buddhas Tod ereignete. Man spricht vom Jahrestag der vier Wunder, da folgende außergewöhnliche Umstände zusammentrafen:
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Es war ein besonderer buddhistischer Tag (Vollmond).
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1.250 Mönche versammelten sich spontan.
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Alle diese Mönche waren Arahants (vollkommen erleuchtet).
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Alle waren persönlich von Buddha ordiniert worden.
Die Mönche kamen ohne vorherige Mitteilung oder Verabredung aus eigenem Antrieb zusammen, um Buddhas Predigt zu hören. In dieser Lehrrede konzentrierte sich Buddha auf drei Kernpunkte, die die Arahants verbreiten und pflegen sollten: die Philosophie des Buddhismus, seine Grundregeln und die Methoden zur Verbreitung der Lehre.
Traditionelle Feierlichkeiten
Das Fest steht im Zeichen der Frömmigkeit und des Sammelns von Verdiensten.
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Gute Taten: Gläubige besuchen die Tempel, spenden reichhaltige Mahlzeiten für die Mönche und führen gute Taten aus, wie das Freilassen von gefangenen Tieren (Vögel oder Fische).
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Tempelbesuch: Im Tempel hören die Gläubigen den Predigten zu und erhalten nach Gebeten und dem Gesang der Mantras den Segen der Mönche, oft durch besprengen mit geweihtem Wasser.
Die Wian Tian Zeremonie
Der feierliche Höhepunkt und Abschluss des Makha Bucha Tages ist die Wian Tian Zeremonie (Wian Tian, Lichterprozession), die in der Regel nach Sonnenuntergang stattfindet.
Dabei umrunden die Gläubigen, gefolgt von den Mönchen, dreimal das Hauptgebäude (Bot) des Tempels. In den Händen halten die Teilnehmer:
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Blumen (oft Lotusblumen)
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Drei brennende Räucherstäbchen
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Eine brennende Kerze
Das Tragen dieser drei Gegenstände und die dreifache Umrundung symbolisiert die Zufluchtsformel (Tisarana), das Bekenntnis zu:
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Buddha (dem großen Lehrer)
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Dhamma (der Lehre Buddhas)
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Sangha (der Mönchsgemeinde)
Historische Entwicklung
Obwohl der Ursprung der Zeremonie in der indischen Tradition vermutet wird, erlangte der Makha Bucha Festtag seine heutige Würdigung in Thailand erst spät. Unter König Mongkut (Rama IV.), der selbst lange Zeit Mönch war, wurde das Fest wieder in vollem Umfang gewürdigt. Sein Nachfolger, König Chulalongkorn (Rama V.), etablierte Makha Bucha schließlich als offiziellen gesetzlichen Feiertag.